Ein bisschen Lampenfieber hatte Jonathan durchaus, als er in der Aula der Andreasschule am Donnerstagmorgen vor das Publikum trat. Wer wollte es ihm auch verdenken? Denn vor dem Grundschüler saßen über 200 Kinder, mehrere Lehrkräfte, der Oberbürgermeister und Vertreter von Firmen.
Sie alle lauschten gebannt, als der junge Essener seine selbst erdachte Geschichte über ein Chamäleon vorlas, das mit einem Artgenossen Freundschaft schließt. Der Text gehört zu dem Buch, das Anlass für den großen Bahnhof in der Grundschule an der Von-Einem-Straße bot. Denn jetzt ist eine weitere Auflage des „ersten Buches für Essen“ erschienen, und in der Rüttenscheider Schule erfolgte die Präsentation.
Jury wählte unter den besten Einsendungen von Essener Kindern aus
Die Bände sind für alle Erstklässler gedacht und enthalten Geschichten, die Kinder aus den dritten Klassen geschrieben haben. Die entsprechenden Jahrgangsstufen aus allen Essener Grundschulen waren aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Die Kinder erhielten eine Liste mit 26 Wörtern von A bis Z, aus denen sie einen Begriff auswählen und dann ihrer Fantasie freien Lauf lassen konnten. Eine Jury hat schließlich aus allen 840 Einsendungen die besten Texte ausgewählt. In der ersten Geschichte der Ausgabe dreht es sich um eine Ampel, weiter geht es mit dem Thema Beruf und schon folgt Jonathans Chamäleon. Livia, die ebenfalls die Andreasschule besucht, trug ihre Geschichte über das gruselige Leben in einer Höhle vor, und Julian erzählte von Urlaubszeiten.
„Wir wählen jedes Jahr eine andere Essener Grundschule aus, in der die Vorstellung der neuen Auflage erfolgt“, erklärt Sabine Krischak vom Verein „Das erste Buch“. Die bundesweite Initiative engagiert sich seit 2002, organisiert die Wettbewerbe ehrenamtlich und finanziert den Druck der Bücher mit Hilfe von Sponsoren aus der Wirtschaft. Für Essen sind etwa 6000 Exemplare erschienen, die nun für die ABC-Schützen an allen Grundschulen zur Verfügung stehen.