Geschichten von Kindern für Kinder
Erschienen auf WAZ.de
von Thomas Richter
Hier schreiben Gelsenkirchener Kinder für Kinder: „Das erste Buch“ wurde am Donnerstag vor rund 100 Grundschülern im Bildungszentrum vorgestellt.
„Das erste Buch“ beinhaltet auch in diesem Jahr wieder Geschichten und Bilder von Gelsenkirchener Drittklässlern. Das Buch wird ab Ende Januar an alle Erstklässler in dieser Stadt verteilt. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services

Als Berfin Demircan zu Ende gelesen hat, strahlt sie übers ganze Gesicht. Sofort brandet im großen Saal des Bildungszentrums Applaus in der jungen Zuhörerschaft auf. Die Drittklässlerin der Beckeradschule hat es mit ihrer Kurzgeschichte „Isabells erster Regenbogen“ in die neueste Ausgabe von „Das erste Buch für Gelsenkirchen“ geschafft und durfte sie Das erste Buchnun sogar selbst vortragen. Ab Ende Januar bekommen alle Erstklässler in dieser Stadt diese Geschichtensammlung überreicht. Eine lesenswerte Lektüre – geschrieben von Kindern für Kinder.

Verein Das erste Buch engagiert sich seit sieben Jahren auch in Gelsenkirchen

Das Konzept hat der in Bremen ansässige Verein Das erste Buch entwickelt. Seit 2002 ruft er in jedem Jahr alle Grundschulen der teilnehmenden Städte zur Teilnahme am Wettbewerb auf. Die Kinder können sich entweder eine Geschichte ausdenken und diese zu Papier bringen oder aber ein Bild malen. Die besten Arbeiten werden in besagtem Buch veröffentlicht.

Christian Seidenstücker ist Vorstandsmitglied des Vereins Das erste Buch, der sich zunächst in Bremen engagierte, das Projekt aber inzwischen auf mehrere Städte ausgeweitet hat – seit sieben Jahren nun auch in Gelsenkirchen. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services

Zu den Kernergebnissen der Pisa-Studie im Jahr 2001 hatte gezählt, dass viele deutsche Schüler unter einer Leseschwäche leiden würden und viele von ihnen selbst als Grundschüler noch nie im Leben ein Buch in der Hand gehalten hätten, weiß Christian Seidenstücker vom Verein Das erste Buch. „Das war der Moment, wo wir gesagt haben: Da müssen wir was machen“, so das Vorstandsmitglied.

Angebot wird in Gelsenkirchen blendend angenommen

Zunächst engagierten sich er und seine Mitstreiter ausschließlich in Bremen. Inzwischen ist das Projekt aber ausgeweitet worden – und zwar auf Oldenburg, Bremerhaven, Gütersloh, dem Landkreis Leer und Essen. Und zum nunmehr siebten Mal ist auch Gelsenkirchen mit dabei.

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